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Medienkompetenz

You (k)now?

Die medienpädagogische Referentin Julia Müter hat bei einem ebenso informativen wie auch kurzweiligen Abend den anwesenden Eltern viele Denkanstöße für den Umgang unserer Kinder mit den modernen Medien mitgegeben.

Die genannten Zahlen kamen dabei so manchem Erziehungsberechtigten eines Teenagers bekannt vor: Während im Leben der Sechs- bis 13-Jährigen (laut aktueller KIM-Studie) Bücher noch eine nahezu genausogroße Rolle spielen wie Handy, Internet und Radio, hat das Smartphone bei den Zwölf- bis 19-Jährigen den Druckmedien den Rang bei weitem abgelaufen. Das Senden von Textnachrichten steht dabei im Vordergrund unserer Jugendlichen, gefolgt vom Musikhören und dem Schießen, Laden und Schicken von Fotos.

Nicht alle - Eltern wie Kinder - haben dabei das nötige Wissen über die Sicherung ihres besten Stücks (z.B. bei Wischpasswörtern regelmäßig den Screen reinigen!). Die Medienexpertin rät, Kindern zunächst am PC bei der Nutzung des Internets mit Themen wie Kostenfallen, Datenschutz und anderer Persönlichkeitsrechten vertraut zu machen. Besonders das Recht am eigenen Bild wird regelmäßig von Smartphone-Nutzern verletzt - zu schnell und unkompliziert sind Bilder gemacht und mit dem Messenger verbreitet.

Ach ja, die Messenger. Der bekannteste unter ihnen wird mittlerweile generationsübergreifend genutzt - gerne auch, um Selfies und andere Skurrilitäten zu verschicken (siehe oben) oder auch nur, um mal eben nachzufragen, was so geht ("What's up?"). Dass die Nutzungsbedingungen dabei völlig außer Acht gelassen werden - wie z.B. die Altersgrenze ab 16 Jahren - ist der Übermacht des Nutzungswollens geschuldet. Wer verlässt schon gerne Gruppen und begibt sich freiwillig ins vermeintliche Exil?

Egal, dass alle Nachrichten und Bilder über einen US-Server laufen, wo sie gesammelt werden. Egal, dass sämtliche persönliche Daten - und die gesamte Kontaktliste, also auch die Daten anderer - das Zahlungsmittel für vermeintlich kostenlose Apps sind. Dass Kinder Pornos und Gewaltvideos erhalten. Ganz zu schweigen von Kettenbriefen, die schon manches Kinderherz arg verstört haben.

Was tun? Ein kollektives Wechseln des Instant Messengers? Eine Überlegung wäre es wert. Mit der wohl allen bewussten Einschränkung, dass echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und damit die Wahrung einer umfassenden Datenautonomie wohl nie mehr möglich sein wird.

Julia Müter führte die Eltern in und durch die Medienwelt unserer Jugendlichen. Internet Memes, Videoportale, Helden des Internet, Plattformen für junge Musiker, Tutorials, interaktive Filme, Informationsportale (auch von und für Lehrer und Schüler) - die ganze Palette der bunten Welt, die auch um Verständnis dafür wirbt, dass sich so viele Jugendliche in dieser Welt wiederfinden. Es ist die  Aufgabe der Erwachsenen, dafür zu sorgen, dass sie sich nicht dort verlieren.

Nach einem Erfahrungsaustausch der Eltern - mit ebenfalls wertvollen Tipps - war der tolle Abend auch schon vorbei. Ein Abend mit Themen, die uns alle angehen - wer nicht dabei war, hat wirklich was verpasst!