Strahlenklinik
Mit Ionenstrahlen gegen Krebs
Unser zweistündiger Physikkurs machte sich mit Herrn Hoffmann auf ins Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT), zu einer der sehr seltenen Führungen durch die Anlage. Möglich machte dies die enge Verbindung, die Herr Hoffmann mit vielen seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler hält. Wie mit Nils Gählert - nun bereits kurz vor seinem Master in Physik stehend -, der unseren Kurs kompetent den Weg der Strahlen von der Ionenquelle bis hin zum Bestrahlungsraum entlagn führte.
Die Schülerinnen und Schüler wollten Einblick in ein mögliches Berufsfeld von Physikabsolventen gewinnen und wurden in ihren Erwartungen mehr als einmal überrascht!
Über drei Stockwerke hinweg, nahezu auf der Gesamtfläche eines Fußballfeldes, erstreckt sich dieses in der Welt einzigartige Ionenstrahl-Therapiezentrum, in dem seit 2009 Krebspatientinnen und -patienten mit schwer zugänglichen oder extrem widerstandsfähigen Tumoren behandelt werden.
Röntgen- oder Gammastrahlen zur Bekämpfung von Gewebeveränderungen sind in der Krebstherapie seit langem bekannt. Am HIT erfolgt die Zerstörung der Tumoren mit Ionenstrahlen, bestehend aus hochbeschleunigten, geladenen Atomkernen. Die Dimensionen der Anlage liegt in der Geschwindigkeit der Teilchen begründet, die auf bis zu drei Viertel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden müssen, um dann ca. 30 cm tief in das Gewebe des Patienten eindringen zu können.
Röntgenstrahlen zur Bekämpfung von Gewebeveränderungen sind in der Krebstherapie seit langem bekannt. Am HIT erfolgt die Zerstörung der Tumoren mit (Schwer-)Ionenstrahlen, bestehend aus hochbeschleunigten, geladenen Atomkernen. Diese Teilchen werden zunächst linear, dann in einer Kreisbahn auf bis zu drei Viertel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Erst wenn sie eine Million Mal das sog. Synchroton durchlaufen haben, werden sie gebündelt weitergeleitet, um dann ca. 30 cm tief in das Gewebe der Patienten eindringen und deren bösartige Zellen zerstören zu können.
War für unsere Physiker allein dieser Teil der Anlage schon beeindruckend, erhöhte sich das Staunen, als sie die „Gantry" zu Gesicht bekamen: eine gigantische Stahlkonstruktion, 670 Tonnen schwer, 25 Meter lang. Diese Bestrahlungsquelle lässt sich mit Submillimeterpräzision um 360 Grad drehen und so den Therapiestrahl im optimalen Winkel auf den Patienten lenken.
Unsere Elftklässler erweiterten bei dieser Exkursion nicht nur ihre physikalischen Kenntnisse. Sie erhielten auch einen Eindruck von dem erfolgreichen Zusammenspiel so verschiedenartiger Disziplinen wie Medizin, Psychologie, Physik und Biologie, aber auch Informatik, Architektur und Ingenieurswesen. Die Heilungserfolge von Krebspatienten mithilfe von „trockener" Wissenschaft und die damit verbundene große Bandbreite beruflicher Möglichkeiten machten diese Exkursion für viele zu einem kleinen, aber vielleicht nicht unwichtigen Puzzle-Stück für die eigene Lebensplanung.
Die schiere Größe des Projekts verdeutlicht, wie weit der Weg führen kann, wenn Mut und Ausdauer dem reinen Fachwissen zur Seite stehen.
Vielen Dank an Herrn Hoffmann für diese vielfältigen Eindrücke!





















