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Kreative Barocklyrik

Die Literatur in der Epoche des Barock ist geprägt von der Antithetik. Das heißt, die Menschen nahmen ihre Welt als gegensätzlich und widersprüchlich wahr. Sie waren hin- und hergerissen zwischen den Gegensätzen aus Leben und Tod, Spiel und Ernst, Ewigkeit und Zeit, Erotik und Tugend.
Diese Grundstimmung ist kein Wunder, lebten die Menschen des Barock doch in einer turbulenten Zeit: Durch die Pest starben dreißig Prozent der Bevölkerung und der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), ein heftiger Glaubenskrieg, führte zu einem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verfall im Deutschen Reich. Zugleich lebten die Fürsten einen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil vor. Sie nutzten die Wirren nach dem Krieg, um eine Neugliederung der Territorien vorzunehmen und ihre Macht auszubauen.
Drei große Motive spielen in der Barock-Literatur eine wichtige Rolle: Carpe Diem, lateinisch für „genieße den Tag". Dieses Motiv ruft dazu auf, fröhlich zu sein, das Leben zu genießen und sich von der Vergänglichkeit nicht belasten zu lassen.
Das Motiv des Memento Mori, „bedenke, dass du stirbst", drückt das quälende Todesbewusstsein aus. Dazu zählt die häufig wiederholte Erinnerung an den (nahenden) Tod.
Das Motiv der Vanitas behandelt ebenfalls die Vergänglichkeit. Im Unterschied zum Memento Mori steht aber nicht der Tod allein im Fokus – es geht allgemein um das Thema Verfall. Dieses Thema verbanden die Dichter mit Darstellungen von Schönheit und Eitelkeit.

Frau Hübner hat unsere 9a nach der Vermittlung dieses Hintergrundwissens dazu animiert, sich selbst als Barocklyrikerinnen und -lyriker zu versuchen. Sie konnten sich dem Thema auf zwei Arten nähern: in Form eines Emblems (bestehend aus Überschrift, Bild und Bildunterschrift) oder durch die Verfassung eigener Texte analog Paul Flemings (1609-40) "Wie er wolle geküsset sein".
Die Werke finden Sie hier: Embleme und Gedichte (Der Gentleman, Ein Licht in der Dunkelheit, Wie man reiten wolle, Wie er wollte die Boulderroute konstruieren).
Vielen Dank, Frau Hübner, für die Chance, sich kreativ betätigen zu können!